Kann Hollenstedt eine IGS bekommen?

Die Hollenstedter Grünen laden zur Videokonferenz am 7.5. um 19 Uhr 30 ein.

Dieses Jahr haben sich 40 Hollenstedter Schüler*innen an der Integrierten Gesamtschule (IGS) Buchholz angemeldet, 23 wurden abgelehnt, nur 17 dürfen im Herbst die Schule ihrer Wahl besuchen. Da es im gesamten Landkreis zu wenig Gesamtschulen gibt, werden neue Standorte gesucht. Auch Hollenstedt könnte zukünftig Standort für eine IGS werden. Wir Grünen wollen interessierte Bürger*innen über Chancen und Möglichkeiten für eine IGS in Hollenstedt informieren und Ihre Fragen beantworten:

Dr. Erhard Schäfer, Schulpolitischer Sprecher der Grünen im Kreistag

Ruth Alpers, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag und Mitglied im Samtgemeinderat Hollenstedt

Christiane Melbeck, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Samtgemeinderat Hollenstedt und Mitglied im Schulausschuss

Wir freuen uns über eine angeregte Diskussion.

Anmeldungen zu der Informationsveranstaltung sind per E-Mail an gruene.hollenstedt@web.de möglich. Die Anmeldedaten werden dann zugeschickt.

Für eine Grüne generationenfreundliche Gesellschaft

Wir leben länger und bleiben länger fit und wollen uns mit all unserem Wissen und unserer Erfahrung für eine grüne, friedliche und offene Gesellschaft einsetzen. So ist das Statement der Grünen Alten (GA) auf einem Flyer.

Die Grünen Alten kümmern sich um diverse Probleme der älteren Bevölkerung, aber gemäß dem grundlegenden Satz: „Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt.“ setzen sie sich für die Zukunft aller ein.

Gemeinsam statt einsam. Jede*r ist herzlichst eingeladen, mitzumachen.
Wir freuen uns auf Euch und Eure Unterstützung!

Digitalisierung ist ein wichtiger Teil der Seniorenpolitik

Der schnelle Ausbau der Digitalisierung ist überaus wichtig. Hierbei werden oft die alten Menschen vergessen. Dieser Teil der Bevölkerung hat den geringsten Zugang, könnte aber großen Nutzen erzielen und das nicht nur zu Corona Zeiten. Deshalb müssen hier ganz besondere Anstrengungen unternommen werden.

Die aktuell verfügten Kontaktbeschränkungen sind besonders für alte Menschen in Einrichtungen schwer zu ertragen. Digitale Medien könnten hier helfen. Auch „nach Corona“ kann Digitalisierung den Älteren das Leben erleichtern, beispielsweise bei eingeschränkter Mobilität. Doch hierfür müssen Voraussetzungen geschaffen werden, in Form von Schulung und Schaffung der technischen Voraussetzungen. Seit 1993 erscheint in jeder Legislaturperiode ein Altersbericht zu einem seniorenpolitischen Thema. Der 8. Bericht hat zum Inhalt welchen Beitrag Digitalisierung und Technik zu einem guten Leben im Alter leisten können und welchen Nutzen und Mehrwert sie für ältere Menschen haben. Er wurde im August 2020 vom Bundeskabinett beschlossen und enthält 12 Handlungsempfehlungen, die teilweise die Kommunen betreffen.

Zitat aus dem 8. Altersbericht der Bundesregierung: „Viele Studien zeigen, dass in den letzten Jahren zwar immer mehr ältere Menschen das Internet nutzen, dass die digitale Kluft zwischen jüngeren und älteren Menschen jedoch immer noch groß ist. Während in der Phase rund um den Ruhestand der Anteil von Menschen mit Zugang zum Internet mit mittlerweile über 80 Prozent recht hoch ist, haben Menschen ab Mitte 70 wesentlich seltener einen Internetzugang. Allerdings zeigt sich zugleich, dass es hier deutliche Unterschiede innerhalb der Gruppe der älteren Menschen gibt. Ältere Menschen mit niedrigem und mittlerem Bildungsstand nutzen digitale Technik deutlich seltener beziehungsweise weniger kompetent als ältere Menschen mit hohem Bildungsstand. Diese Unterschiede nehmen im höheren Alter zu: Während bei den Menschen vor dem Ruhestandsalter die Bildungsunterschiede relativ gering ausfallen, sind sie bei älteren Menschen ab etwa 67 Jahren noch sehr groß.“ 

Ruth Alpers: „Gerade älteren Menschen, die nicht mehr so mobil sind oder in Heimen wohnen, bietet die Digitalisierung gute Möglichkeiten am Leben teilzunehmen, wo es sonst kaum möglich wäre. Ein Video von den ersten Schritten des Urenkels, ein Chat mit Freunden, oder eine Online Gymnastik erhöhen deutlich die Lebensqualität. Dafür müssen die technischen Voraussetzungen geschaffen werden und es muss Hilfe zur Nutzung gegeben werden.“

Deshalb habe ich beantragt:

Die Kreisverwaltung stellt im Fachausschuss den 8. Altersbericht des Bundes vor und berichtet welche Handlungsempfehlungen im Sinne dieses Berichts umgesetzt wurden oder geplant sind.

IGS für Hollenstedt

Im Landkreis wurde eine Studie zur Schullandschaft erstellt. Ziel dieser Studie ist die Überprüfung des Angebots des Landkreises an weiterführenden Schulen. Diese Studie kommt unter anderem zum Ergebnis, dass der Bedarf an IGSPlätzen deutlich höher ist als das Angebot. Genau umgekehrt ist es bei den Oberschulen, die zu viele Schulplätze anbieten. Für die drei integrierten Gesamtschulen im Landkreis Harburg in Winsen, Seevetal und Buchholz haben im Herbst 2020  691 Schülerinnen und Schülern die Aufnahme beantragt, jedoch für 261 Schülerinnen und Schüler gab es keine Plätze.

Auch für Hollenstedter Schülerinnen und Schüler ist es sehr schwer einen Platz an einer IGS zu bekommen. Das bestätigen auch die örtlichen Zahlen, es wurden mehr Kinder abgelehnt, als angenommen. Im Durchschnitt der letzten drei Jahre wollten 37 Kinder zur IGS wechseln, 20 wurden jedes Jahr abgelehnt. 

Ruth Alpers, Kreistagsmitglied und Mitglied im Hollenstedter Samtgemeinderat fordert, dass alle Kinder aus der Samtgemeinde Hollenstedt, die eine IGS besuchen wollen, dies auch können. „Wir wollen, dass die Hollenstedter Oberschule in eine IGS umgewandelt wird. Die Veränderungen der Schullandschaft im Landkreis Harburg sind für Hollenstedt eine Chance, eine Chance den Schulstandort zu festigen und zukunftsfähig auszubauen. Diese Chance müssen wir ergreifen für unsere Kinder und für die Zukunft der Samtgemeinde Hollenstedt.“

Deshalb appellieren wir an den Landkreis und fordern die Errichtung einer 4-zügigen Integrierten Gesamtschule in Hollenstedt beginnend mit dem 5. Schuljahrgang ab 01.08.2022 sowie die gleichzeitige stufenweise Aufhebung der Oberschule Hollenstedt.

Christiane Melbeck, Mitglied im Schulausschuss der Samtgemeinde Hollenstedt, betont die Vorteile einer IGS in Hollenstedt: „Ziel der Integrierten Gesamtschule ist es, dass die Schüler das gemeinsame Lernen und den sozialen Umgang miteinander erleben und zugleich ihrem individuellen Leistungsvermögen gemäß unterrichtet und gefördert werden. Die IGS ist deshalb für die Eltern eine attraktive Schulform und wird im Landkreis sehr gut angenommen. Hinzu käme für unsre Kinder eine nicht unbeachtliche Schulwegeersparnis.“

Noch mehr Discounter und Parkplätze in Hollenstedts Dorfkern?

Ein Dorfkern sollte ein Platz sein, wo man gerne ist, wo man Gespräche vertiefen kann und keine Angst haben muss, dass die Kinder von Autos überfahren werden.

Im letzten Jahr wurde viel diskutiert wie sich Hollenstedt weiterentwickeln wird. Mehrere Discounter im Ortskern wollen sich vergrößern, das Samtgemeinderathaus muss dringend saniert oder neu gebaut werden und für die kleine Grünfläche zwischen Friedhof und Volksbank gibt es auch Wünsche für ein mehrstöckiges Wohn- und Geschäftshaus. Ein beauftragtes Einzelhandelsgutachten kommt zusätzlich zum Ergebnis, dass der Dorfkern für noch mehr Discounter und Parkplätze freigegeben werden soll.

Der Gemeinderat hat viel darüber gesprochen, was Grundstückseigentümer im Dorfkern wollen. Jetzt ist es an der Zeit zu beraten, was für die Hollenstedter gut ist: Wirtschaftlichen Interessen nachgeben – oder mit aller Kraft versuchen ein lebenswertes Zentrum zu schaffen! 
Wir brauchen kein Einzelhandelsgutachten, das die besten Standorte für Discounter sucht, sondern ein Konzept, wie man den Dorfkern zum Treffpunkt für die Hollenstedter macht. Wenn der Gemeinderat allen Wünschen nachgibt, wird der Dorfkern endgültig zu einer Parkplatzwüste mit Discountern, in der sich niemand länger aufhalten möchte als unbedingt nötig.
Das ist nicht das was wir Hollenstedter Grünen uns für Hollenstedt als Dorfkern vorstellen. Ein Dorfkern sollte ein Platz sein, wo man gerne ist, wo man Gespräche vertiefen kann und keine Angst haben muss, dass die Kinder von Autos überfahren werden.
Um ein solches Konzept zu realisieren, darf die Gemeinde Ausnahmegenehmigungen zum Bebauungsplan nur noch geben, wenn die Bauvorhaben in dieses Konzept passen. Es muss auch versucht werden Flächen zu kaufen oder zu tauschen mit Flächen im Besitz der Gemeinde Hollenstedt. Alle müssen an einen Tisch, Grundstückseigentümer, Politik und Bürger, um gemeinsam einen Dorfkern für gesellschaftliches Zusammenlaben zu schaffen.
Fast alle Flächen im Dorfkern sind in Privatbesitz, was Gestaltungsmöglichkeiten für einen belebten Dorfkern mit Freiflächen und Begegnungsmöglichkeiten schwer aber nicht unmöglich macht. Wer jetzt Ausnahmegenehmigungen für größere Discounter und mehr versiegelte Parkflächen geben will, schadet unserem Dorf. Und gerade jetzt haben wir noch eine Chance unser Dorf schöner und lebenswerter zu gestalten!

So sieht das von der Gemeinde beauftragte Planungsbüro die zukünftige Hollenstedter Ortsmitte: Mehr Parkplätze, mehr Straßen, mehr Discounter und Grünanlagen an der Volksbank, die es schon lange nicht mehr gibt…..